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STUDIOBLOG

31.07.12 - Glühende Hüte

Ich habe mal durchgezählt: Das müsste die neunte Produktion sein, an der ich gesanglich mitwirke. Und eigentlich, ja eigentlich sind Studiobesuche für Sänger vergleichsweise dankbare und angenehme Angelegenheiten. Während sich die Instrumentalisten über einem noch sehr rohen Soundgerüst mit Hand-, Fuß- und Fingerakrobatik abmühen müssen, darf ich mich am Schluss ins gemachte Nest setzen.

Dann lassen sich schnell einfache Punkte machen. Denn ein im Sandwich-Verfahren (siehe Blog #2) aufgenommenes Playback wird erst durch den Gesang richtig lebendig. Die Gesichter  der vorher nur auf ihre Spuren fokussierten Instrumentalisten hellen sich auf... Denn endlich erwacht der Song zum Leben.

Eigentlich.

Da unten im Erdgeschoß entstehen gerade Tracks, die so lebendig sind, dass sie einen fast aus den Boxen anspringen. Benni wusste offenbar genau, was er tat, als er [pi !] das Live-Einspielen verordnete. Und mit jedem fertigen Song (fünf inzwischen) steigt bei mir die Aufregung. Denn ab Donnerstag wird es nicht darum gehen, "einfach nur" zu veredeln. Meine Aufgabe wird sein, genau die Energie und Stimmung zu treffen, die in den Tracks gebannt ist. Nicht mehr und nicht weniger. Melodien, Rhythmen, Reime, Bilder, Emotionen... Alles muss in den mitreißenden Strom einfließen, der da gerade von unten hier hoch rauscht. Wie ein Wasserfall. Nur anders herum.

Gottlob werde ich Heimvorteil haben. Am Mittwoch fahren wir - mit Benni im Schlepptau - wieder nach Dresden zurück. So wie es aussieht, liegt dann eine extrem erfolgreiche Woche hinter Max, Felix und Tobi - und eine sehr aufregende vor mir!

Christoph